Über 150 Bürger aus dem Starnberger Landkreis beteiligten sich am Freitag, dem 17.09.2010 an dem Protestzug und der Kundgebung auf dem Gilchinger Marktplatz – alles hervorragend organisiert von den Starnberger Jusos. Mit Trillerpfeifen, vielen Transparenten und Sonnenblumen zogen die Demonstranten um 17.30 Uhr vom S-Bahnhof Argelsried ins Ortszentrum, um ihren Unmut über die aktuellen Pläne der Regierung, dieLaufzeiten um durchschnittlich 12 Jahre zu verlängern, lautstark kundzutun. Es beteiligten sich viele Mitglieder der umliegenden SPD- und Grünen- und auch ÖDP-Ortsvereine, die katholische Landjugend war ebenso vertreten wie der Bund Naturschutz, allein vier Landtagsabgeordnete (Natascha Kohnen und Florian Ritter von der SPD sowie Ludwig Hartmann und Anne Franke von den Grünen) begleiteten den Zug.
Mit voller Überzeugungskraft begeisterten die drei Redner – allen voran der junge Juso-Vorsitzende Christian Winklmeier, dessen Rede mehrmals durch Jubelschreie und lautem Klatschen unterbrochen wurde. Seine Wut auf das Vorhaben der Koalition, alte AKWs wie Isar 1 noch länger laufen zu lassen, ließ er deutlich spüren. Am Ende seiner Rede mahnte er aber auch die Umweltverbände an, der Entwicklung neuer Energietechnologien auch dann positiv gegenüberzustehen, wenn für etwaige Bauvorhaben mal ein Insektenbestand dezimiert werden könnte. Im Kampf gegen die Atompolitik müssen wir alle zusammenstehen, aber auch im Kampf für die umweltfreundliche Technologie.
Als zweiter Redner prangerte MdL Ludwig Hartmann die Sicherheitslücken von Isar 1 an: Nur 40 cm dick seien die Wände des Atomreaktors. Hier reicht Terroristen schon eine Panzerfaust, um ein Horrorszenario zu realisieren. Hartmann war hocherfreut, dass diese Demo von der Jugend organisiert wurde, dies setzt ein deutliches Zeichen.
Natascha Kohnen sprach zu Beginn ihrer Rede die Demonstranten als Mitstreiter an und beschwor sie am Ende, unbedingt zur nächsten großen Demo mit Menschenkette am 9. Oktober nach München zu kommen. Unfassbar empfand sie das Verhalten des CSU-Umweltsprechers Reiß, der zwar keine Antwort auf die Frage der Lagerung des Atommülls hat, aber auch kein Problem in der Verlängerung der Laufzeiten sieht – die zusätzliche Menge an Müll falle bei dem bisherigen Aufkommen ja kaum ins Gewicht.
18.09.10/Beate Schnorfeil
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